29. Juni 2025
- Die 48. Internationale Amateurfunk-Ausstellung zog über 11.600 Besucherinnen und Besucher aus 52 Nationen an
- Ab nächstem Jahr neuer Astronomie-Bereich
- Von neuem Morse-Weltrekord bis hin zur Lehrerfortbildung: Rahmenprogramm kam sehr gut an
Friedrichshafen – Die Faszination Amateurfunk verbindet Generationen und Kontinente: Vom 27. bis 29. Juni 2025 strömten 11.600 Funkbegeisterte aus 52 Ländern nach Friedrichshafen, um Technik-Trends zu entdecken und sich persönlich auszutauschen. Unter dem Messemotto „Remote Radio – Connecting the World“ wurde der Auftakt des bundesweiten Projekts des ideellen Partners Deutscher Amateur Radio Club e. V. (DARC) gefeiert. „Die Ham Radio versammelt jedes Jahr aufs Neue ein hoch internationales und fachlich starkes Publikum in unseren Messehallen. Das unterstreicht ihre Rolle als Europas größte Amateurfunkmesse sowie die Qualität unseres Rahmenprogramms in Zusammenarbeit mit dem DARC“, freut sich Messechef Klaus Wellmann. Auch Andreas Hein, Bürgermeister der Stadt Friedrichshafen, war nach der Eröffnungsveranstaltung und seinem Rundgang durch die Messehallen begeistert von der Vielfalt der Nationen, die sich auf der Ham Radio begegnen und den Weg an den Bodensee finden.
Über 380 Teilnehmende, davon 150 kommerzielle Aussteller und Verbände sowie 230 Flohmarktaussteller, bildeten drei Tage lang das Funkwesen in all seinen Facetten ab. „Der Community-Spirit auf der Ham Radio ist wirklich einzigartig. Egal, aus welcher Ecke der Welt – bei den Besuchenden steht der freundliche und konstruktive Austausch rund ums eigene Hobby im Vordergrund. Junge Nachwuchstalente wie Alexandru Ianis Scutaru, der mit 1160 Zeichen pro Minute einen neuen Weltrekord in Hochgeschwindigkeits-Telegrafie auf der Messe erreicht hat zeigen, wie lebendig der Amateurfunk ist“, berichtet Projektleiterin Petra Rathgeber. Auch der bekannte Influencer Liam Carpenter stattete seinem Vater, der mit einem Stand auf der Ham Radio vertreten war, einen Besuch ab und musste für das ein oder andere Selfie herhalten.
Blick in die Sterne ab 2026: Amateurfunk trifft Astronomie
Ab dem nächsten Jahr wird die Ham Radio durch einen eigenen Messebereich für Astronomie erweitert. Mit dabei ist unter anderem die astronomische Vereinigung Bodensee, die bereits in diesem Jahr mit einem eigenen Stand vertreten war. „Das Publikum war mehr als interessiert und das Thema Astronomie fand guten Anklang hier. Wir konnten zum Glück unser Standpersonal spontan aufstocken, was wichtig war, weil die Resonanz so groß war und wir ständig Zulauf und einen regen Austausch mit den Leuten hatten. Für mich ist das mehr als ein positives Zeichen“, zeigt sich der zweite Vorsitzende Michael Denzler zufrieden. Auch potenzielle Synergien seien möglich: „Viele Amateurfunker sind Fotografen bzw. Hobbyfotografen und haben zuhause entsprechendes Equipment stehen, das mit kleineren Erweiterungen auch super nachts eingesetzt werden kann.“
Sommer, Sonne, Bodensee
Für den ideellen Partner DARC gab es gleich mehrere Anlässe, die vergangenen Tage zu feiern. So wurde der Startschuss für das bundesweite Remote-Projekt gegeben, das den Zugang zum Hobby mit weltweit steuerbaren Funkstationen einfacher und kostengünstiger macht. „Wir hatten dieses Jahr auf der Ham Radio das Motto „Remote Radio – Connecting The World“ und wir sind dem Motto voll gerecht geworden. Wir haben die Welt hier auf dem Messegelände in Friedrichshafen zusammengebracht. Generell ist auf der Messe ja immer ‚Sommer, Sonne, Bodensee‘ angesagt“, freut sich die Pressesprecherin des DARC, Stephanie Heine. Seit 1950 steht der DARC für technische Bildung sowie internationale Verständigung, weshalb das 75-jährige Jubiläum mit einem neuen Standkonzept gefeiert wurde. „Das Besondere an der Ham Radio ist, dass sich das Veranstaltungsdatum traditionell in die Terminkalender der Funkamateure reingeschlichen hat und es inzwischen ein fester Treffpunkt für alle hier geworden ist. Es ist natürlich auch ein ganz toller Tagungsort, an dem die ersten Messeneuheiten einem breiten Publikum präsentiert werden“, ergänzt Stephanie Heine.
Von Theorie bis Praxis
Von Wissensimpulsen über Reisetipps bis hin zur Funklizenz: Die insgesamt 121 Vorträge, Prüfungen und Workshops kamen bei den Teilnehmenden verschiedener Diplomprogramme sowie den Lehrkräften und Technik-Begeisterten sehr gut an und sorgten für volle Konferenzräume. Wer eine Amateurfunkprüfung ablegen wollte, konnte dies ebenfalls an allen Messetagen erledigen. „Zahlreiche Anfragen gab es vor allem zu den Themen Remote-Betrieb, Rufzeichenplan und zu Funkstörungen. 79 Besucher haben bis Samstagnachmittag an den Amateurfunkprüfungen teilgenommen“, berichtet Lutz Heuschkel vom Referat Amateurfunk der Bundesnetzagentur.
Funkmesse belebt Geschäft und Community
Kaufkräftig, interessiert und gesellig: Das Messetreiben war geprägt von guten Gesprächen und zahlreichen Kontakten und sorgte bei den ausstellenden Unternehmen für ein positives Fazit. „Wir hatten viel zu tun, besonders am Freitag. Wir hatten das Gefühl, dass deutlich mehr Besucher da waren als im letzten Jahr, weil an unserem Stand so viel Betrieb herrschte“, bilanziert Karl Brazier, Sales Manager von Yaesu UK Limited. Diesen Eindruck teilt auch René Lutz, Inhaber von Lutz-Electronics KLG: „Das Interesse des Publikums war die ganze Zeit über so hoch, dass ich zwischendurch nicht einmal eine Kaffeepause machen wollte, um noch länger mit den Besuchern im Gespräch bleiben zu können. Auf so einer Messe spürt man die Leute“, und er resümiert: „Aus meiner Sicht erhalten solche Events die Community am Leben und jeder, der im Amateurfunk etwas auf sich hält, muss hierherkommen.“
Tickets und Öffnungszeiten
Die nächste Ham Radio funkt wieder vom 26. bis 28. Juni 2026 aus Friedrichshafen.